Nature en Ville

Während fast zwanzig Jahren hat der Fonds Landschaft Schweiz FLS das Projekt „nature en ville“ der Stadt Neuenburg unterstützt.

Einen ersten Beitrag sprach die FLS-Kommission im Jahr 1997 (damals unter der Leitung des St. Galler Bundesprlamentariers Eugen David) für die Ausarbeitung und Priorisierung von Massnahmen, die den städtischen Richtplan von 1994 im Bereich Siedlungsökologie umsetzen sollten. Zwei weitere, grössere Beiträge beschloss die FLS-Kommission in den Jahren 1999 und 2005 (nun unter dem Präsidium des früheren Bieler Nationalrats Marc F. Suter) zur Realisierung konkreter Massnahmen. Insgesamt hat der FLS von 1997 bis 2014 rund 370‘000 Franken für das Programm „nature en ville“ („Natur in der Stadt“) eingesetzt.

In einer ersten Umsetzungsphase konnten mit Unterstützung des FLS bis Ende 2004 auf dem ganzen Stadtgebiet nicht weniger als 48 Teilprojekte realisiert werden, beispielsweise: Pflanzung und Unterhalt von Hecken (teilweise mit Schulklassen), Sanierung von Trockenmauern, Bau eines Weihers, Waldrandaufwertungen, Extensivierung der Pflege von Böschungen, Bepflanzung von Kreiseln, Aufwertung von öffentlichen Anlagen (Pärke, Friedhof), Anbringen von Nistkästen in öffentlichen Parkanlagen und an öffentlichen Gebäuden, Einrichten eines Naturspielplatzes, Erarbeitung von zwei Ratgeber-Broschüren (Trockenmauern, Versickerung) und zwei Naturführern zur Sensibilisierung der Bevölkerung mit Vorschlägen für Exkursionen (Neuchâtel, Stadt der Vögel, Stadt der Bäume). 

Die zweite Projektphase von „nature en ville“ mit 17 konkreten Aktivitäten konzentrierte sich auf einen Uferbereich im östlichen Stadtgebiet sowie auf zwei Teilprojekte zur Förderung bestimmter Tierarten auf dem ganzen Stadtgebiet. Am Seeufer zwischen Monruz und le Nid-du-Crô wurde ein anderthalb Kilometer langer „Entdeckungsparcours“ mit spielerischen Elementen und Informationstafeln angelegt. Und entlang dieses Parcours, der gerne von Schulklassen besucht, aber auch als Naherholungsraum genutzt wird, wurden verschiedene ökologische Aufwertungen vorgenommen: beispielsweise an Hecken und ihren Säumen, zur Förderung von Ruderalflächen, mit Baumpflanzungen und der Extensivierung des Unterhalts von Grünflächen. Es entstand ein dritter Naturführer (Neuchâtel, Stadt des Wassers) und eine Ratgeber-Broschüre für die Begrünung von Fassaden und Mauern.

Die FLS-Kommission (seit 2017 unter dem Präsidium der früheren Zürcher Ständerätin Verena Diener) nutzt ihre Herbsttagung 2018 im Kanton Neuenburg, um sich über die Resultate des aus FLS-Sicht abgeschlossenen Projekts „nature en ville“ zu informieren. Sie wird dabei aber auch erfahren, wie die Stadt Neuenburg ihre Bemühungen im Bereich der Siedlungsökologie und Biodiversitätsförderung weiterführt. Der Augenschein erfolgt vor dem Hintergrund, dass die FLS-Kommission ihre Vergabepraxis aufgrund der verknappten Fondsmittel in den letzten Jahren restriktiver ausgestalten musste: Projekte im Baugebiet (was zumindest für einen Teil der geförderten Massnahmen von „nature en ville“ zutrifft) kann der FLS zurzeit in der Regel nicht mehr unterstützen.

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