Eine prächtige Zukunft für die Alpe Porcaresc

Herzblut und freiwilliges Engagement sind die Haupttreiber von vielen Landschaftsprojekten. Nicole Käsermann zeigt dies am Beispiel der Alpe Porcaresc (TI) auf, wo die Bürgergemeinde ein vielfältiges Aufwertungsprojekt umsetzen konnte.

Umgeben von majestätischen Berggipfeln liegt die Alpe Porcaresc zuhinterst im Vergeletto-Tal. Sie gehört, wie auch viele andere Gebiete im Tal, der Bürgergemeinde (Patriziato) des Onsernonetals. Ich traf vor Jahren den damaligen Präsidenten Tarcisio Terribilini, der zwar pensioniert, aber immer noch sehr aktiv und voller Enthusiasmus war. Die Alp benötigte grosse Investitionen. Ich schlug vor, auch Massnahmen zugunsten der Landschaft und der Biodiversität miteinzubeziehen.

Doch gute Ideen und Konzepte allein genügen nicht. Ein sehr wichtiges Element ist die Finanzierung. Für verschiedene Massnahmen gibt es zwar Bundes- und Kantonssubventionen, aber diese decken kaum je die ganzen Kosten. So fehlte noch eine beträchtliche Summe. Nebst der fachlichen Beratung und den eigenen Finanzbeiträgen unterstützt der FLS Projektträger auch bei der Suche nach Geldern von Stiftungen. In diesem Fall leistete die Ernst Göhner Stiftung über den FLS einen Beitrag.

Das Projekt, das das Patriziato auf der Alpe Porcaresc realisiert hat, besteht aus verschiedenen Teilprojekten, wie der Renovierung der verschiedenen Alpgebäude mit ihren Steindächern, der Instandstellung von Wegen für das Alppersonal und das Vieh sowie der Entbuschung von Weideflächen. Die Beharrlichkeit des Patriziato ging weiter, auch nachdem der Präsident, Tarcisio Terribilini leider verstorben war und der damalige Bewirtschafter die Alp verlassen hatte. Zum Glück gab es Matteo Ambrosini, einen jungen Landwirt, der mit Unterstützung seiner Familie im Jahr 2021 begann, die Alp zu nutzen und hervorragenden Käse zu produzieren. Diesen Käse kaufe ich gerne in unserem Dorfladen, und dann fühle ich die Genugtuung in mir, ein wenig zu seiner Herstellung beigetragen zu haben: persönlich mit Ratschlägen fürs Projekt, aber vor allem dank der finanziellen Unterstützung durch den FLS. Durch solche Projekte wird die traditionelle Tessiner Kulturlandschaft aufgewertet, und zwar sowohl in Bezug auf die landschaftliche Qualität und die biologische Vielfalt als auch auf die Herstellung lokaler Produkte.

ganzer Artikel im Bulletin 66