Der Landschaftswandel in Gland VD steht sinnbildlich für viele Schweizer Landschaften. Verschiedene räumliche Entwicklungen der letzten Jahrzehnte wie der Ausbau der Infrastruktur, das Siedlungswachstum und die Intensivierung der Landwirtschaft führten zu einem Rückgang der Natur. Doch seit kurzem gestalten motivierte Landwirte und Landwirtinnen bäumige Lösungen, um die Landschaft wieder naturnaher zu gestalten: Mit Agroforstwirtschaft.
Der Fonds Landschaft Schweiz unterstützt zwei Landwirtschaftsbetriebe in Gland dabei, Gehölzstrukturen wie Bäume, Hecken und Asthaufen sowie Steinhaufen oder Blumenwiesen in Acker- oder Gemüsekulturen zu (re-)integrieren. So werden Ökosysteme miteinander verbunden und lebenswichtige Ökosystemdienstleistungen angekurbelt. Auf drei Feldern rund um Gland sollen bis Ende 2021 Baumreihen mit insgesamt 1568 neuen Obst- und Nussbäumen zwischen Getreide und Sonnenblumen ihre Wurzeln schlagen. Um die Wildtierkorridore und Habitate für kleine und grosse Tiere zu fördern und wieder zu vernetzen, werden an und zwischen den Landwirtschaftsflächen 1310 neue Sträucher und Lebendhecken gepflanzt.
Das agroforstwirtschaftliche Landschaftsbild mit den vielen Hecken, Sträuchern und Bäumen hat in den Regionen rund um den Genfersee lange Tradition, wie mittelalterliche Gemälde zeigen. Blicken wir also in die Geschichte der Landnutzung, sehen wir ein Zusammenleben von Landwirtschaft und Natur. Der FLS hofft, dies auch in der Zukunft zu erblicken, und setzt somit die langfristige Bewirtschaftung der Gehölzstrukturen als Bedingung für die finanzielle Unterstützung von Agroforstprojekten. Noch sind die Hecken und Bäume auf Glands Feldern jung, doch bald werden sie ihre Früchte tragen und die Natur in die Landschaft zurückholen.
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Ausführlicher Bericht im FLS-Bulletin Nr. 61: www.fls-fsp.ch/bulletin / Text auf Deutsch