Fonds Landschaft Schweiz (FLS) Fonds Suisse pour le Paysage (FSP) Fondo Svizzero per il Paesaggio (FSP) Fond Svizzer per la Cuntrada (FSC)
Meiental UR
Die Rückkehr der Holzzäune in ihre Kulturlandschaft
Im Urner Meiental prägten einst Trockenmauern und ortstypische Holzzäune das Landschaftsbild. Nachdem sie vielerorts ersetzt, ganz entfernt oder dem Zerfall überlassen wurden, werden die traditionellen Lattenzäune jetzt wieder bewusst neu aufgebaut – als wegbegleitende Grenzstrukturen in einer reichhaltigen Kulturlandschaft, die mit FLS-Unterstützung auch anderweitig gepflegt und aufgewertet wird.
Die Wiesen im Meiental seien «sorgfältig gepflegt» und «durchwegs mit niedern Steinmauern, an den Hängen auch mit Holzzäunen eingefasst». Das schrieb der Basler Ethnologe Alfred Bühler in seiner Dissertation über das Urner Meiental. Die Schilderung des Ethnologen ruft in diesem Fall in Erinnerung, wie früher in einem urschweizerischen Bergtal gelebt und gewirtschaftet wurde.
Im Rückblick wird auch deutlich, wie die Landschaft damals im Meiental von Trockenmauern und Holzäunen geprägt war. Zum Teil waren es «Pfahlzäune mit durchbohrten Pfosten», wie Alfred Bühler berichtete. «Sie haben den Vorteil, dass man im Winter die Querstangen leicht herausziehen und auf den Boden legen kann, also dem Schneedruck nicht aussetzenmuss.» Dem Ethnologen aus dem Unterland fielen bei seiner Feldforschung vor fast hundert Jahren im Meiental noch andere Zaunformen auf: «Oft trifft man auch Kreuz- oder Gabelzäune («Griggele-Hag») aus kreuzweise gesteckten Prügeln und eingelegten Latten.»
Filmbericht Schweiz aktuell, 24.9.2020
